Ich kann

und werde keine Tipps geben, weil ich absolut keine Expertin, sondern davon überzeugt bin, dass ich bloß meine Murmeltier-Schlafschnarch-Gene an beide Kinder weitergereicht habe. Wenn mich nicht alles täuscht, haben Babys, genau wie Erwachsene auch, sogar einen sehr eigenwilligen, individuellen Schlafbedarf. Dass wir Eltern viel mit dem raschen Durchschlafen der Kinder zu tun haben, bezweifle ich, seit ich weiß, wie abenteuerlich sich dieses Thema in anderen Familien gestaltet. Neugierig darauf, wie die anderen es machen, ist man ja aber trotzdem. Ihr habt sooft danach gefragt, deshalb erzähle ich jetzt so schnell wie möglich, wie das Schlafthema bei uns aussah und aussieht. Ob es anderen hilft, weiß ich wirklich nicht die Bohne. 

In der ersten Lebenswoche haben wir das Baby im Krankenhaus nackig mit Windel auf unserer Haut schlafen lassen, pausenlos. Zuhause wurde im Wochenbett weiter gekuschelt, nun hin und wieder aber auch in unserer Mitte geschlafen, geschützt von einem langen Stillkissen, das wir als Halbmond-Wust um das Baby herum gelegt haben, damit wir uns im Schlaf nicht auf die kleine Maus rollen. So ließen wir es in den ersten zweieinhalb Monaten schlafen, immer auf der Seite, abwechselnd auf der linken auf der rechten, mit einer schmalen Stoffschlange (von Liewood) als kuschelige Rücken-Stütze gegen das Umkippen und einem zu einer Wurst gedrehten Mulltuch am Köpfchen für die Geborgenheit. Oh, und im Schlafsack natürlich, damit nicht dauernd Decken verrutschen oder am Ende noch gefährlich werden können.

Danach rutschte das Baby ins Beistellbett (Babybay) mit gemütlichem Nestchen, 

Den Rhythmus am Tag haben wir übrigens behutsam eingeführt, damit auch ich Pausen zum Verschnaufen und der Papa ein paar sorglose Stunden allein mit dem Baby bekommen konnte (ich glaube übrigens, ein Rhythmus am Tag hilft auch beim Eingrooven in der Nacht). Nun hört man ja immer wieder Sätze über das bedürfnisorientierte Stillen und ich finde es wirklich klasse und prima und schön, wenn dieses Prinzip für alle Beteiligten funktioniert. Wir sind als Familie nach ein paar Wochen aber einen anderen Weg gegangen. Auch wegen meiner eigenen Bedürfnisse, die ja nicht plötzlich gen Null tendierten. Ich wollte nämlich nicht verschwinden und hatte, wie wieter oben bereits erwähnt, keine Nerven für das „Pausenlose“. 

Daher additionally: Rhythmus finden. Entgegen aller Vorurteile lässt man das arme Kind dabei natürlich nicht vor Hunger schreien bis einem das Füttern schließlich in den Kram passt. So ein gequirlter Unsinn. Nein, es geht eigentlich um das Gegenteil. Um Zufriedenheit und Entspannung für alle. Hat das Baby additionally schon etwas früher geschmatzt, dann haben wir schnell versucht herauszufinden, ob die Maus wirklich schon Hunger hat, oder ob der Schuh gerade doch woanders drückt. Ob da bloß ein dolles Saug-Bedürfnis bedient werden wollte (dann half nach kurzer Gewöhnung der Schnulli binnen Sekunden) oder ob Tragen, Körperkontakt und Kuscheln genau das Richtige wären. So bekamen wir dann immer wieder 10 oder 20 oder gar 30 Minuten bis zum nächsten Stillen (oder auch Fläschchen) überbrückt, sodass wir auf den Ungefähr-drei-Stunden-Takt kamen. Ganz ohne Tränen. Nachts hat das Baby nach kurzer Zeit etwa alle vier Stunden trinken wollen. Apropos Gewöhnung:

Ungefähr ab der fünften Woche haben wir ein „Abendritual“ eingeführt. Wir haben das „Ins Bett gehen“ additionally zunächst gespielt, damit das Baby den Unterschied zwischen Tag und Nacht kennenlernt. Zimmer abgedunkelt, nur noch sehr leise gesprochen, Babymassage, Schlafanzug an, Gute-Nacht-Küsschen, langsam das Zimmer verlassen. Keine Sekunde (na intestine, keine Minute) haben wir das Baby weinen lassen, denn wir wollten ja, dass das Bettchen zum besten Freund wird, auch in unserem Interesse. „Ach wie schön Schlafen doch ist, und so gemütlich!“, habe ich dauernd gesagt und bis heute murmle ich beim Verlassen des Zimmers „Ich freu mich so sehr auf dich, wenn du morgen früh wieder aufwachst, du kleine Sonne“. Irgendwie hat’s funktioniert. Wollte das Baby doch mal nicht sofort schlafen, haben wir es sofort kurz auf den Arm genommen, leise das immer gleiche Lied, nämlich „Underneath the Mango Tree“ gesungen, und es dann wieder versucht. Meistens mit Erfolg.

Mit zwei bis vier Monaten hat das Baby abends um halb acht (Rhythmus!) eine Flasche oder die Brust gewollt, dann um Mitternacht und schließlich gegen sechs Uhr morgens wieder. Irgendwann verschob es sich, und das Baby meldete sich nur noch ein Mal professional Nacht, etwa gegen drei Uhr.

Und dann mit ca 5 Monaten schlief es plötzlich immer häufiger durch. Seit das Baby sechs Monate alt ist und im Gitterbettchen an unserem Fußende schläft, hatten wir keine einzige wache Nacht. Vielleicht verstehen jetzt manche, wieso es hier oft so „einfach“ wirkt. Wir haben wirklich nur Glück, schätze ich. Und sind der großen Erschöpfung noch rechtzeitig von der Schippe gesprungen. 

Um halb sieben gibt es Abendbrot, auch für das Baby, bzw. Milchreis mit Birne oder Grießbrei, dazu eine Flasche Pre-Milch und dann geht es, mit dem gleichen Ritual seit Monaten, um Punkt halb acht ins Bett. Licht dämmen, leise sprechen, eine muckelige Massage mit Calendula-Öl, Schlafanzug an, rein in den Schlafsack, ab ins Bettchen. Dann gibt es den Schnuller und, ganz wichtig, den „Freund“, das Schnuffeltuch mit Bärchenkopf vom großen Bruder, das wir in den Wochen vor der Geburt in unserer Bett gelegt haben, damit es unseren Geruch annimmt. Sobald wir das Licht löschen, dreht das Baby sich um und kuschelt sich zufrieden in den Schlaf. Bis zum nächsten Morgen. Zwischen halb sieben und halb acht schaut dann ein kleiner Lachsack in unsere Richtung und klopft gegen sein Bettchen, damit wir aufwachen. Dadurch haben wir Eltern jeden Abend ab spätestens acht Uhr Zeit für uns. Lustigerweise dauert es sogar länger, das große Kind ins Bett zu bringen, weil es noch immer jeden Abend eine Geschichte vorgelesen bekommt. Damit haben wir beim Baby noch nicht angefangen und bisher braucht es (noch) keine Schlafbegleitung.

Das alles haben wir uns natürlich nicht selbst ausgedacht. Jegliches Schlaf-Wissen und die kleinen Tricks stammen von meiner lieben Freundin und Super-Hebamme Jule Pumpe, die stets ALLE Bedürfnisse im Blick hat und so schon die Zeit mit meinem ersten Kind vor acht Jahren zu einer gemacht hat, die ich auf ewig in bester Erinnerung behalten werde. Danke, du!


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